LEX LOTSEN OWL

Hintergrund und Aufbau des Projektes

Patientenlotsen, wie zum Beispiel Schlaganfall-Lotsen, helfen Menschen in schwierigen Lebens- und Krankheitssituationen. Lotsen unterstützen Betroffene, ihren Alltag besser zu bewältigen. Sie haben das Ziel, die Selbstständigkeit und Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Dazu koordinieren sie:

  • ärztliche Behandlungen,
  • fördern die Therapietreue und
  • unterstützen bei Fragen im Alltag zum Beispiel zu Sozialleistungen oder anderen Versorgungsangeboten.

In bisherigen Projekten wurde untersucht, wie gut Lotsenmodelle auf Patientenebene funktionieren und welche Effekte sie zum Beispiel auf die Sterblichkeit oder eine erneute Krankenhausaufnahme haben. Durch einen Fördertopf der Krankenkassen, den sogenannten Innovationsfonds , wurden rund 30 dieser Projekte unterstützt. Allerdings wurde bisher nicht ausreichend erforscht und diskutiert, wie man erfolgreiche Modelle in die normale Gesundheitsversorgung überführen kann.

Vom Projekt zur Regelversorgung

Das Projekt LEX LOTSEN OWL hat das Ziel, einen Weg zu finden, wie Lotsenmodelle in die normale Gesundheitsversorgung, also in die Regelversorgung, überführt werden können. Das heißt, wie Patientenlotsen mit Spezialisierung auf verschiedene Erkrankungen  allen Menschen, die Unterstützung benötigen, in Deutschland helfen können.

Eckdaten:

  • Projektzeitraum: 01.01.2024- 31.12.2026
  • Fördermittelgeber: Innovationsfonds G-BA
  • Fördersumme: Ca. sieben Millionen Euro
  • Konsortialführung Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

Hierzu wird die sogenannte "Neue Versorgungsform (NVF) Patientenlotsen" in Ostwestfalen-Lippe erprobt.

Die Ergebnisse des Projekts können dazu beitragen , praxisnah ein einheitliches Steuerungs- und Finanzierungssystem für Patientenlotsen zu entwickeln.

 

Die „NVF Patientenlotsen“ besteht aus zwei Komponenten.

  • Die erste Komponente ist die Intervention, also die Tätigkeit der Lotsen, selbst. In Ostwestfalen-Lippe arbeiten bereits Schlaganfall-Lotsen. Zusätzlich werden im Rahmen des Projekts Cardiolotsen-Standorte in Ostwestfalen-Lippe aufgebaut.
  • Als zweite Komponente werden regionale Lotsenbüros eingerichtet, die die Zusammenarbeit der verschiedenen Beteiligten  sicherstellen und verbessern sollen.

Zu den Beteiligten gehören zum Beispiel die Schlaganfall-Lotsen und Kliniken, bei denen die Lotsen angestellt sind. Es sind aber auch die Krankenkassen und Netzwerkpartner wie Hausärzte, Therapeutinnen und weitere wichtige Akteure beteiligt. 

Evaluation

Das Projekt LEX LOTSEN OWL wird durch das Institut für angewandte Versorgungswissenschaften (kurz: inav) evaluiert.

Um zu prüfen, wie gut dieses System aus Lotsen und Lotsenbüro funktioniert, wird der Zustand vor und nach der Einführung der Lotsenbüros verglichen. Dabei wird die Qualität der Versorgung aus Sicht der beteiligten Akteure und der Patientinnen und Patienten bewertet. Außerdem werden Aktivitäten erfasst, die die regionale Umsetzung beeinflussen. Schließlich wird analysiert, wie effektiv und effizient die organisatorischen Elemente sind und welcher sozialrechtliche Rahmen dafür benötigt wird.

Um dieses Vorhaben im Projekt umsetzen zu können, sind die Konsortialpartner des Projekts LEX LOTSEN OWL interdisziplinär aufgestellt. Im Projekt wirken unter anderem Experten aus der Versorgungsforschung, dem Netzwerkmanagement und dem Sozialrecht mit.